Unfassbar: Historische Pleite für den "Club"
- olibickelmann
- 9. Juni
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Aktualisiert: 10. Juni
Nach zwanzig Jahren! - "Club" steigt ab- DJK Weildorf steigt in die Kreisliga auf - FC gibt sichergeglaubten Sieg aus der Hand -
Nicht nur aus Sicht des zwanzigjährigen Kreisligadinos FC Hammerau rieben sich am Ende viele die Augen, sondern auch aus Sicht der starken Fangemeinde der DJK Weildorf. Nach einer 2:0 Führung gab der Kreisliga-12 den sichergeglaubten Sieg noch aus der Hand. Aus FC-Sicht: "Surreal". Angesichts der Moral der DJK allerdings ein nicht unverdienter Sieg der Elf von Hermann Hiebl.
Für den "Club" fast schon passend zur abgelaufenen Kreisligasaison hatte der FC eigentlich lange Zeit eine ordentliche Partie abgeliefert und am Ende nach Rückschlägen den Faden unverständlich verloren. Der Glaube und Charakter des Kreisklassen-Zweiten drehten am Ende den berühmten Spieß.
Vor einer rekordverdächtigen Kulisse gehörten die Anfangsminuten zunächst der DJK, die den FC jedoch kaum in Bedrängnis bringen konnte. Als schließlich der "Club" seine abwartende Haltung aufgab, kam er sofort zu Chancen. Florent Alija stand bei einer Ecke völlig frei und setzte einen Volleykracher aus wenigen Metern an die Latte (15.). Wenig später startete Stefan Eisenreich durch und wurde mustergültig angespielt. Bernhard Hell im Weildorfer Tor blieb Sieger (16.). Nicht wenige der schwarz-weißen Anhänger befürchteten bereits jetzt Böses - schließlich hatte die Rene-Pessler-Elf gegen einen überlegenen Gegner aus Neumarkt St. Veit am Donnerstag glücklich gewonnen. Schwarz-Weiß blieb weiter am Drücker. Auch gegen Noah Wiesbacher (28.) und Kilian Höglauer (30.) blieb der DJK-Keeper Sieger und hielt seine Farben im Spiel. Auf der anderen Seite verbrachte Clubgoalie Roman Höfer - eingesprungen für die verletzten und urlaubsbedingt fehlenden Torhüter Lukas Lechner und Florian Eichbauer - zunächst einen ruhigen Nachmittag. Hochverdient aber glücklich fiel die Führung der Hammerauer. Philipp Hosp zog aus 20 Metern ab und hatte Glück, dass der Schuss unhaltbar abgefäschlt von einem Weildorfer Bein zum 1:0 einschlug (32.). Hammerau hatte alles Griff bis sich David Scheuerer ohne Fremdeinwirkung in einer äußerst fairen ersten Halbzeit verletzte - die letztendlich wohl spielentscheidende Szene. Ohne den Sechser verlor der Noch-Kreisligist sofort die Ordnung. Prompt waren die Weildorfer zur Stelle und Höfer rettete die knappe, aber verdiente Führung gegen Aktivposten Leon Lobensommer (40.) und Jakob Hellminger (44.) per Fußabwehr in die Pause.
Der "Club" blieb auch nach den Seitenwechsel aktiv und hatte vor sagenhaften 1746 Zuschauern weiter alles Im Griff. Nun nutzte die Elf von Rene Pessler ihre Chancen auch effektiv und ausgerechnet Kilian Höglauer traf schnell zum 2:0. Der Ex-Weildorfer wurde im Strafraum stark angespielt und traf aus der Drehung zum 2:0 (54.). Die sichere Führung war nur von kurzem Schein und nach starker Kopfballverlängerung traf Lucas Spiegelsberger per Kopf aus wenigen Metern (56.) zum 2:1 Anschluss. Wie so oft in der abgelaufenen Saison warf der Treffer die Hammerauer völlig aus der Bahn. Jetzt schnupperte die DJK Morgenluft und der Kreisligist hatte Glück, als ein 25 Meter Schuss von Lukas Spiegelsberger an den Pfosten klatschte (57.). Die Hammerauer blieben weiter passiv und wurden in allerbester Manier böse bestraft. Mittlerweile nicht unverdient fiel schließlich der Ausgleich auf klassische Art und Weise. Ecke Kopfball Spiegelsberger 2:2 (70.). Urplötzlich folgte gar der Doppelschlag, als Höfer einen Eckball ausließ. Florian Kern- Wallner sagte Danke und schob ins Tor ein zum 2:3 (74.). Jetzt war der "Club" gefordert und drängte wiederum sofort auf den schnellen Ausgleich - zu spät. Hosp verfehlte aus 25 Metern knapp (80.). Weildorfs Führung wackelte ein ums andere Mal. Abschlüsse rauschten knapp vorbei oder wurden die Beute von Hell im Kasten. Auf der anderen Seite ließ in einem jetzt packenden Schlagabtausch die DJK mögliche Konter liegen. Am Ende hielt die Führung. Weildorf durfte feiern, der FC steigt nach 20 Jahren letztendlich selbstverschuldet ab. Historisch.

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